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Was ist Cannabis Sativa, Indica und Ruderalis?

Für den gesundheitlichen Bereich werden Produkte aus der Hanfpflanze als frei verfügbare, doch als streng reglementierte medizinische Therapeutika hergestellt. Bei potentiellen Konsumenten oder Interessenten führt dies jedoch oft zu Unsicherheiten, da gerade als Begriff CBD oft allgemein als Cannabis bezeichnet oder dessen Wirkungsweise nicht eindeutig erklärt wird. Aus diesem Grund werden wir hier genauer auf den Begriff Cannabis und seine Sorten Sativa, Indica und Ruderalis eingehen.

Wie lässt sich die Hanfpflanze einordnen?

Die Pflanzengattung Hanf zählt zu der Pflanzenfamilie der Hanfgewächse, den Cannabaceae. Von ihr ausgehend, werden 3 Arten beschrieben. Die meisten Hanfpflanzen sind einjährig und wachsen in krautiger Form. Männliche und weibliche Blüten finden sich in der Regel auf verschiedenen Pflanzen. Nur selten bildet eine Pflanze Blüten beider Geschlechter aus. 

Hanf der Art Cannabis sativa L existiert als Wildform (Cannabis sativa var. spontanea Vav.) und als Kulturform (Cannabis sativa var. sativa). Die Hanfart Cannabis indica sativa M wird nicht weiter unterteilt, sie ist auch unter dem Namen Indischer Hanf bekannt. Bei der Betrachtung des äußeren Erscheinungsbildes fällt auf, dass Cannabis indica mit einer Höhe von bis zu 2 m und dunklen, breiten Blättern insgesamt gedrungener wirkt, als die bis zu 4 m hohe, hellgrüne und schmalblättrige Art Cannabis sativa. Cannabis indica ist in Zentralasien beheimatet, Cannabis sativa Anpflanzungen finden sich dagegen in Äquatorialregionen. 

Eine weitere Hanfart, Cannabis ruderalis, wird ebenfalls für Produktherstellungen genutzt. Dies erreicht aber in der Verwendung für den Gesundheitsmarkt keine mit Cannabis sativa und Cannabis indica vergleichbaren Zahlen. Innerhalb der botanischen Systematik verbleibt eine Unsicherheit, ob Cannabis ruderalis eine eigene Art oder eher eine Unterart darstellt [1; 2].

Welche Cannabissorten gibt es?

Die Herstellung von Cannabisprodukten führte zu einer umfangreichen Entwicklung von Cannabissorten. Die Angaben schwanken hier von mehr als 200 bis weit über 1000 Sorten, die auf dem Weltmarkt angeboten werden. Da die Wirkung von Cannabisprodukten unter anderem mit der Cannabissorte in Zusammenhang steht, erklärt sich diese Vielfalt. Sie wird durch züchterische Eingriffe erzielt. Mit Hilfe der Veredlung sollen definierte Effekte verstärkt werden. In den Bereichen Gesundheit und Wohlbefinden dienen insbesondere Blüten aus Subtypen von Cannabis sativa und Cannabis indica als natürlichste Grundlage der Hanfprodukte. Blüten der weiblichen Hanfpflanze sind für eine Weiterverarbeitung besonders geeignet, da sie hohe Werte der benötigten bzw. bevorzugten Inhaltsstoffe bieten. 

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Wie unterscheiden sich die Wirkungen von Sativa und Indica?

In Abhängigkeit von dem genetischen Anteil an Indica oder Sativa ergeben sich für die Subtypen unterschiedliche Wirkungsbereiche und Wirkungsstärken. Subtypen von Sativa enthalten in der Regel mehr Tetrahydrocannabinol (THC), einer psychoaktiven Substanz, als Subtypen von Indica. Indica dominierte Pflanzen weisen dem entgegen höhere Gehalte an Cannabidiol (CBD), einer nicht-psychoaktiven Substanz, auf. THC ist mit größeren Nebenwirkungen verbunden und wird gegen schwere Krampfzustände oder ausgeprägte Angststörungen eingesetzt. THC kann ermüdend aber auch euphorisierend wirken. CBD führt zu eher beruhigenden und ausgleichenden Effekten. In Abhängigkeit von der Dosierung sind für CBD zudem auch mobilisierende und moderat aktivierende Eigenschaften bekannt [2; 3]. 

Eine Schweizer Studie zu spezifischen Schlafstörungen weist ebenfalls darauf hin, dass die Wirkung von Cannabis auf Schlaflosigkeit mit der jeweilig verwendeten Cannabissorte und deren Gehalt an CBD oder THC in Zusammenhang steht. So wurde unter CBD-Gabe eine höhere Linderung von spezifizierten Schlafstörungen festgestellt als unter THC-Gabe. Ergänzend zeigten sich in Hinblick auf Nebenwirkungen bei Blüten von Sativa-Subtypen häufiger negative Symptome, als sie bei Blüten von Indica- oder Hybrid-Pflanzensubtypen auftraten [S1]. 

Die Cannabissorten im Einzelnen

Cannabis sativa – die Stimulierende – gehören zu den bekanntesten Sorten. Ihre Wirkungen ergeben sich aus einer hohen THC- und einer niedrigen CBD-Konzentration. Sie sind im einzelnen:

  • anregend, aktivierend, belebend, motivierend bis zum Rausch
  • gesteigerte Inspiration und Kreativität
  • hohe Konzentration und Wachsamkeit
  • reduzierte Übelkeit und Brechreiz (z.B. im Rahmen einer Chemotherapie)
  • appetitanregend
  • schmerzlindernd (z.B. bei Migräne)
  • antidepressiv, gesteigertes Wohlbefinden [4;7]

Die Wirkung von Sativa ist also eher energetisierend und kreativitätsfördernd. Sativa-Sorten vermitteln ein Gefühl von Optimismus und Wohlbefinden. Hier wird gerne auch von einem „Kopf-High“ gesprochen, denn die Wirkung findet vorwiegend im Kopf statt. Daher eignen sich diese Sorten eher für die Anwendung am Tage, wenn Wachheit, Ideenreichtum und Aufmerksamkeit gefordert sind und Antriebslosigkeit, Depressionen, Müdigkeit vertrieben werden sollen. Sativa-Sorten können daher auch hilfreich sein als unterstützendes Mittel in der Krebstherapie. Im Handel findet man Sativasorten u.a. unter den Namen Kali Mist, Dutch Haze oder Durban Poison.

Cannabis indica – die Beruhigende – sind die zweithäufigsten Sorten und haben im Vergleich zur Sorte Sativa einen hohen CBD-, aber niedrigeren THC-Gehalt. Dadurch kann das CBD die THC-Wirkung im Körper abmildern. Ihre Wirkungen sind insbesondere:

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  • entspannend (Muskulatur, z.B. bei Tremor, Muskelspasmen, Multipler Sklerose, Parkinson) bis zum Rausch (Stoned-sein)
  • Entzündungshemmung
  • antiseptisch
  • Schmerzlinderung (z.B. bei Rheuma, Arthrose)
  • Schlafförderung (z.B. bei Schlafstörungen)
  • appetitanregend
  • beruhigend, entstressend, angstlösend [4;7]

Indicasorten wirken eher sedierend, entstressend und beruhigend. Sie vermitteln ein Gefühl von Ruhe, Gelassenheit und Entspannung. Daher eignen sie sich besonders für die Nacht, wenn eine Schlafförderung gewünscht ist. Hier wird allgemein von einem „Körper-High“ gesprochen, weil sich die Wirkungen mehr auf körperlicher Ebene ausdrücken. Im Handel findet man Indicasorten u.a. unter den Namen Super Silver Haze, Shiva Skunk und Northern Lights. Letztere weist allerdings einen hohen THC-Gehalt (16 bis 26%) auf.

Die häufig vorkommende Sorte White Widow ist eines von vielen Hybriden aus Sativa und Indica. Der THC-Gehalt der Blüten liegt bei etwa 12%. Hybride eignen sich für diejenigen, die die Effekte beider Sorten wünschen.

Cannabis ruderalis – die Robuste – beinhaltet ebenfalls einen hohen CBD-, aber sehr niedrigen THC-Gehalt, was sie für die Medizin sehr interessant macht [4]. Ruderalis wird eingesetzt zur Behandlung von

  • Übelkeit
  • Depressionen
  • Angststörungen [6]

Hybride aus Sativa, Indica und Ruderalis werden in der Medizin angewendet zur Behandlung von

  • chronischen Darmentzündungen
  • Magersucht (Anorexia)
  • chronischen Darmentzündungen
  • ADHS
  • Depressionen
  • Epilepsie
  • chronischen Schmerzen
  • Angsterkrankungen
  • Multipler Sklerose [4]

Individuelle Wirksamkeit

Natürlich möchte jeder die jeweils beste Sorte für seine individuellen Beschwerden finden. Doch das Besondere an Cannabis ist eben, dass es individuell sehr unterschiedlich wirkt. So kann man keine Sorte spezifisch einer oder mehreren Erkrankungen zuordnen, da eben jeder Mensch unterschiedlich auf Cannabis anspricht und auch unterschiedliche Ursachen, beispielsweise für Schmerzen, hat. Bei manchen wirkt ausschließlich THC gegen die Schmerzen, bei anderen ist CBD ausreichend, weil dem Schmerz eine Entzündung zugrunde liegt. Es scheint, als wenn weniger die Cannabinoide CBD und THC für die unterschiedliche Wirksamkeit der Sorten eine Rolle spielen, als vielmehr andere Cannabinoide, wie Cannabigerol (CBG) und Cannabichromen (CBC) sowie Pflanzenstoffe, wie ätherische Öle, Flavonoide und Terpene. Du kommst also nicht umhin, mit den verschiedenen Sorten und Hybriden zu experimentieren, um für Dich die optimalste herauszufinden [5].

Quellen:

[1] Hanf, Biologie Seiten, abgerufen am 02.09.2020 von https://www.biologie-seite.de/Biologie/Hanf

[2] Christl, Julia, Unterschied zwischen Indica und Sativa – alle Infos, 29.03.2018 in Praxistipps Fokus, abgerufen am 02.09.2020 von https://praxistipps.focus.de/unterschied-zwischen-indica-und-sativa-alle-infos_101064

[3] IACM-Informationen vom 21.07.2018, Cannabinoid medicines, abgerufen am 02.09.2020 von http://www.cannabis-med.org/german/bulletin/ww_de_db_cannabis_artikel.php?id=542&search_pattern=cbd,herz#10

[4] Latour, Alexandra, Cannabis Sorten: Indica, Sativa und Ruderalis – Das sind die Unterschiede, 16.10.2019 in Leafly, abgerufen am 02.09.2020 von https://www.leafly.de/indica-sativa-ruderalis-cannabis-sorten/

[5] Cannabissorten und ihre THC- und CBD-Gehalte, 07.03.2019 in Arbeitsgemeinschaft Cannabis Medizin, abgerufen am 02.09.2020 von https://www.arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de/2019/03/07/cannabissorten-und-ihre-thc-und-cbd-gehalte/

[6] Müller, Nathalie, Der Unterschied Zwischen Cannabis Indica, Sativa Und Ruderalis, 23.12.2019 in Kräuterpraxis, abgerufen am 02.09.2020 von https://kraeuterpraxis.de/blog/der-unterschied-zwischen-cannabis-indica-sativa-und-ruderalis/

[7] Cannabis: Sativa, Indica und Ruderalis, 20.02.2019 in allcannabis, abgerufen am 02.09.2020 von https://allcannabis.de/cannabis-das-sind-die-wichtigsten-sorten/

Relevante Studien:

[S1] Vigil JM, et al.: Effectiveness of Raw, Natural Medical Cannabis Flower for Treating Insomnia under Naturalistic Conditions. Medicines (Basel). 11.07.2018 in Medicines (Basel);5(3), abgerufen am 02.09.2020 von http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29997343

CBD Zeitgeist Team

Wir sind das CBD Zeitgeist Team - Wir sind CBD Enthusiasten, die regelmäßig die USA besuchen und vom CBD-Hype angesteckt wurden. Wir möchten Licht in das aktuelle Dunkel bringen und Deutschland wertvolles Wissen rund um das Cannabidiol bieten. Wir bieten Dir alle Informationen aus verschiedensten Bereichen, die du für dich und deine Umwelt benötigst und beweisen dir, was du alles mit CBD anstellen kannst.

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