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Bye Bye Perfektionismus

Gehören sie auch zu der Sorte Mensch –die alles richtig – alles „perfekt“ machen wollen? Zu jenen bei denen Weltuntergangstimmung herrscht, sobald dieser Anspruch nicht erfüllt wird? 

Perfektionisten glauben, wenn sie „alles richtig“ tun, wenn sie ja keine Fehler machen  würden, dann wäre alles in Ordnung, sie hätten alles unter Kontrolle. Dabei vergessen diese Menschen, dass es zum einen ein Fehler ist, keine Fehler machen zu wollen, weil es eben diese Fehler sind, welche es uns erlauben zu lernen und dementsprechend auch zu wachsen. Und zum anderen vergessen diese Menschen, dass „Perfektionismus“ nicht existiert und sie somit ihr ganzes Leben damit verschwenden dieser Illusion hinterherzurennen. 

Es gibt im Leben keine Sicherheit

Menschen die immer alles zu 100% perfekt erledigen wollen, geraten in eine Art Teufelskreis. Egal was sie auch zu erreichen versuchen und selbst, wenn sie es dann auch erreicht haben, ist es nie gut genug. [1]

Sie betrachten die Welt durch einen Tunnelblick und jagen einer ewigen Illusion hinterher, die niemals enden wird. Das Resultat ist ein sehr geringes Selbstvertrauen, welches im schlimmsten Fall zu einer dauerhaften Unzufriedenheit führen kann. Selbst wenn sie ihr fast schon utopisch hohes Ziel erreicht haben ist es einfach immer noch nicht genug. Stattdessen fokussieren sie sich nur auf die kleinsten Fehler im Detail [1], über die sie sich dann aufregen, als ob das Vorhaben im Ganzen gescheitert wäre. Sie machen ihr Glück von viel zu hohen Zielen abhängig und schaffen es demnach nie den gegenwärtigen Moment überhaupt wahrzunehmen, geschweige denn zu genießen

Perfektionist gleich Perfektionist? 

Menschen mit dem Zwang alles perfekt machen zu wollen haben es oftmals sehr schwer in unserer Gesellschaft. Die utopischen Ansprüche, welche diese Menschen jeden Tag aufs Neue an sich selbst richten übertragen sie auch auf die Menschen in ihrem Umfeld, weil sie wegen ihrem Tunnelblick nur von sich ausgehen und dabei völlig vergessen, dass andere Menschen ganz anders ticken. Dementsprechend ist es für andere Menschen fast unmöglich mit Perfektionisten zusammenzuarbeiten. 

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Zudem ist es für Außenstehende sehr schwer bis überhaupt nicht nachvollziehbar, warum Perfektionisten so denken, wie sie es nun mal tun und weshalb sie mit ihrer erbrachten Leistung nie zufrieden sind. 

Man sollte jedoch ganz deutlich zwischen den verschiedenen Ausprägungen des Perfektionismus unterscheiden, denn diese sind nicht immer bei jedem Menschen gleich stark vorhanden. Demnach ist es auch nicht gerechtfertigt eine Person mit einem hohen Qualitätsanspruch, unmittelbar als einen Perfektionisten abzustempeln.  

Die „schlechten“ Perfektionisten

Oftmals verbirgt sich hinter der Sucht nach dem „Perfekten“ zu streben ein unerfülltes Verlangen nach Beachtung [1], sowie auch dem Wunsch nach Kontrolle und sich somit entsprechend auch vor Kritik oder Fehlern zu schützen.

Dieses Streben ist jedoch ein nicht enden wollender Teufelskreis. Bei diesen Menschen handelt es sich um sehr willensstarke Persönlichkeiten, welche nach außen hin oftmals sehr „hart“ wirken, innerlich jedoch höchst sensibel sind. Somit geben diese Menschen zwar immer ihr bestmöglichstes, jedoch aus einem nicht überwiegend inneren Antrieb, sondern eher, aus einer nach außen hin geschuldeten Motivation. Dementsprechend ergibt sich ein Teufelskreis aus dem übertriebenen Streben, dem damit verbundenen Stress und das Resultat des Scheiterns. 

Viele der erfolgreichsten Menschen sind vor allem durch ihr Scheitern, durch ihre Fehler geprägt wurden und letztendlich dank dieses Scheiterns auch dort hingekommen, wo sie nun mal sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Scheitern, oder ein Irrtum an sich überhaupt nichts schlimmes sind, solange man daraus lernt und es sich eben nicht wiederholt. 

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Denken sie nur an Thomas Edison, welcher 10.000 Versuche benötigte, um die Glühlampe zu entwickeln. 

Die „guten“ Perfektionisten

Im Vergleich zum „schlechten“ Perfektionismus ist der des „guten Perfektionismus“ überwiegend von innen kommt und demnach auch nach innen gerichtet ist. 

Diese Perfektionisten richten an sich selbst enorm hohe Werte und Ansprüche und versuchen dementsprechend sich jedes Mal erneut zu übertrumpfen und die Messlatte somit jedes mal aufs Neue noch ein kleines bisschen höher zu legen. 

Das entscheidende ist, dass diese Menschen das ausschließlich für sich tun, um selbst daran zu wachsen und daraus zu lernen, sich entsprechend weiterzuentwickeln und somit jeden Tag die beste Version ihrer selbst sein zu können.  

Ebenso kann es aber auch hier zu einer endlosen Jagd werden und demnach auch zu einer großen Frustration kommen, weil auch diese Art des Perfektionismus dazu führt, dass die Betroffenen spüren, dass sie nicht immer oder kaum ihren eigenen Ansprüchen genügen. 

Letztendlich wird unabhängig davon, ob es sich um den „guten, oder den bösen“ Perfektionismus handelt zu einer Falle.

Hauptfehler 

  1. Perfektionisten setzten ihren Erfolg und ihre Leistung mit ihren persönlichen Werte gleich und streben dementsprechend permanent nach der persönlichen Selbstoptimierung, welche sich im Extremfall zu einer narzisstischen Selbstverwirklichung ausarten kann.[1]
  2. Perfektionisten kennen keine grau Töne, sprich es gibt nur schwarz oder weiß für sie. Wer nicht „perfekt“ ist wird unmittelbar als Loser von ihnen abgestempelt. 

Perfektionisten gelten im Allgemeinen als äußerst engagiert, zuverlässig und sehr leistungshungrig, es muss immer mehr werden, immer schneller und immer weiter hoch hinaus gehen. An sich klingt das insbesondere, wenn man es Karrieretechnisch betrachtet nach einem optimalen Bewerber. 

Doch wofür tun sich diese Menschen das eigentlich an? Wem uns was wollen diese Menschen eigentlich beweisen? 

Oftmals versuchen wir anderen Menschen zu gefallen, die uns jedoch im großen und Ganzen vollkommen gleichgültig sind. Insbesondere diese Menschen sind es dann auch denen wir etwas beweisen wollen, obwohl sie eigentlich keinerlei Einfluss mehr auf uns und damit auch nicht entsprechend auf unser tun und Handeln haben sollten. 

An sich ist nichts daran verkehrt, wenn jemand sehr hohe Erwartungen an sich selbst stellt und etwas großes in seinem Leben erreichen möchte. Und an einem hohen Qualitätsanspruch ist ebenso nichts verkehrt. Wenn du dir ein neues Handy kaufst, erwartest du natürlich auch das dieses Einwandfrei funktioniert. In solchen Fällen ist es sehr hilfreich 110% zu geben, in vielen alltäglichen Situationen jedoch nicht. 

Somit ist das Streben nach Perfektion für die Betroffenen sehr anstrengend und frustrierend zugleich. 

Diese Menschen stecken so viel an Energie und Zeit in ihre Aufgaben, um letztendlich festzustellen, dass diese a) nicht das gewünschte Ergebnis eintritt und sie somit nicht ihren Ansprüchen gerecht geworden sind und b) selbst wenn es das sogar ist, verfliegt die Freude unmittelbar danach, da direkt der Gedanke kommt „ es hätte ja auch noch besser als das sein können“.

Des Weiteren empfinden sich diese Menschen als

  • Faul – Perfektionisten (die meisten unter ihnen) sind wahre Workaholics. Sie haben immer etwas zu tun und der „pausen“ Begriff ist ihnen nicht bekannt. Trotzdem haben diese Menschen aber ständig das Gefühl faul zu sein, nicht genug zu tun. Dieses Gefühl verstärkt sich zudem noch, wenn sie für eine Aufgabe länger brauchen, als es geplant war. 
  • Sie neigen zur Selbstausbeutung- Überstunden, Arbeit mit nach Hause nehmen, nach der völligen Erschöpfung noch ein Workout hinten dranhängen – diese Umstände sind bei Perfektionisten keine Seltenheit. Diese Menschen gehen jeden Tag bis an ihre Belastungsgrenzen und am liebsten noch weit darüber hinaus. Dabei ist völlig gleichgültig, ob es sich um „Fehler“ handelt, welche nur für sie selbst sichtbar sind oder sie selbst als Person betrifft. Wenn dieser Zustand jedoch zu einer Routine wird ist ein chronisches gesundheitliches Leiden vorprogrammiert. 
  • Kritikunfähig- Der größte Kritiker schlummert bekanntermaßen in einem Selbst. Ein Perfektionist hinterfragt akribisch alles, was er tut. Demnach fällt er auch aus allen Wolken, sobald ihn jemand bei etwas kritisiert, was er selbst zuvor nicht bei sich wahrgenommen hat. 
  • Sehr sensibel – Perfektionisten nehmen alles persönlich. Eine sachliche Kritik annehmen oder über einen „nett“ gemeinten Scherz lachen? Das kennt dieser nicht. Wie schon zuvor erwähnt wurde, handelt es sich bei Perfektionisten um sehr verunsicherte Menschen. Dementsprechend wird jeder Kommentar auf einen selbst bezogen und ins Negative transformiert. [1] Auch hierbei entsteht wieder ein Teufelskreis, weil der Betroffene in Zukunft bei seiner Arbeit noch akribischer vorgehen wird, um ja keine weiteren Fehler mehr zu machen und sich somit keiner weiteren Kritik aussetzten zu müssen. 
  • Teamunfähig – Teamarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass alle Beteiligten gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Da ein Perfektionist aber seine Ansprüche als „normal“ ansieht verlangt er diese Vorgehensweise des Denkens und des Handelns auch von seinen Teamkollegen. Das hat zur Folge, dass ein Perfektionist am liebsten die gesamte Sache selber in die Hand nehmen will, weil er dadurch das Gefühl einer gewissen „Kontrolle“ bekommt. 

Bye Bye Teufelskreis 

Ein äußerst wichtiger Schritt besteht darin zu realisieren, dass die viel zu hohen Ansprüche sowohl jene die der Perfektionist an sich selbst stellt, als auch die die er an sein Umfeld stellt utopisch, sowie auch unzumutbar sind. 

Der „wer nicht perfekt ist, ist ergo ein Loser“ Gedanke muss aufhören. Dadurch gewichten sie menschliche Fehler viel zu schwer und das Resultat dessen ist der krankhafte Versuch Fehler zu vermeiden. Dadurch werden sie jedoch weder wachsen noch erfolgreich, sondern nur risikoaverser und kontrollsüchtiger werden. [1]

Denken sie sich in Zukunft , dass sie erst „versagt“ haben, wenn sie eine Situation auch als solche ansehen. Wenn sie sich aber stattdessen denken, „Hey, ich bin dankbar diesen Fehler gemacht haben zu dürfen, weil ich jetzt aus ihm lernen kann und dementsprechend auch wachsen kann, sieht die Welt schon wieder viel weniger „schlimm“ aus. 

Zudem hilft es auch:

  1. Das große Ganze zu sehen- verlieren Sie sich nicht in lauter kleinen unbedeutenden Details, dadurch verlieren sie nur Zeit und Nerven.
  • Sei etwas sanfter zu dir – höre damit auf so hart zu dir selbst zu sein nur weil etwas mal nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast. Die Welt ist schon hart genug. Fokussiere dich stattdessen darauf deine Stärken weiter auszubauen, anstatt sich nur auf deine Schwächen zu konzentrieren. Ein Fußballer soll schließlich auch nur kicken und nicht die Relativitätstheorie erklären können. 
  • Don’t compare yourself to others- Jeder hat ganz eigene Talente. Mache das beste aus deinen und versinke nicht in Selbstzweifeln, weil diese nur zu Minderwertigkeitskomplexen führen. 
  • Realistische Erwartungen- Keiner erwarte von dir, dass du der nächste Elon Musk bist. Demnach solltest du das auch nicht bei dir selbst tun. Es reicht völlig aus bei allem was du tust dein bestes zu geben und deine Ergebnisse für sich selbst sprechen zu lassen. 
  • Akzeptiere es Fehler zu machen- eine Nullfehlertoleranz hat noch keinen weitergebracht. Fange damit an Fehler anzunehmen und diese nicht als schlecht, sondern an Stelle dessen als eine Chance für deinen späteren Erfolg zu sehen. 
  • Lerne mit Kritik umzugehen- Perfektion schützt nicht vor Kritik – hat es nie und wird es auch niemals. Ebenso wie Fehler solltest du konstruktive Kritik liebevoll entgegennehmen und versuchen sie Best möglichst umzusetzen. Es allen Menschen immer recht machen zu wollen hindert dich daran erfolgreich zu sein. Sich widerständen entgegenzusetzten macht dich hingegen stark und bringt dich in die Rolle des Machers. 
  • Analysiere weniger- gute Planung Ja- über Analyse als Form der Detailversessenheit Nein! 
  • Just DO IT and keep it simple 

Quellen

[1] https://karrierebibel.de/perfektionismus/

Isabel Valentin

Stress und Leistungsdruck sind der oftmals überambitionierten und jungen Berlinerin Isabel Valentin kein Fremdwort. In dem dynamischen Hauptstadtleben hat sie schnell realisiert, wie wichtig eine ausgeglichene Balance zwischen Alltagsstress und Selbstfürsorge ist, weshalb sie sich im Laufe der Zeit zu einer wahren Calm Down Expertin entwickelt hat.

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