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Veränderung unserer Sichtweise auf „Luxusprobleme“ durch Corona

Bestimmt ist dir auch schon mal eine schreckliche und somit gleichzeitig auch sehr prägende Situation wiederfahren, nach der du dir für die Zukunft geschworen hast nichts mehr für selbstverständlich zu betrachten, dich nicht mehr über Nichtigkeiten, oder anders ausgedrückt sogenannte „Luxusprobleme“ zu beschweren und dementsprechend für jede auch noch so kleine Kleinigkeit dankbar zu sein. 

Doch wie es so oft im Leben ist, neigen wir dazu die Dinge beziehungsweise einzelne Erlebnisse zu verdrängen oder sie einfach aufgrund unseres durch getackten Alltags zu „vergessen“. Unser Alltag gewinnt erneut die Oberhand, was im Umkehrschluss bedeutet, dass wir alles in unserem Leben wieder als selbstverständlich betrachten und nicht mehr darüber nachdenken, wie gut wir es eigentlich haben und wofür wir eigentlich alles dankbar sein könnten und auch sein sollten.  

Jedoch muss man hierbei anmerken, dass dieser Vorgang mehr als natürlich ist, weil unsere Gehirne darauf „programmiert“ sind schlimme Erlebnisse zu „vergessen“ beziehungsweise sie zu verdrängen. [1] Wenn das nicht der Fall wäre und wir uns jeden Tag aufs Neue an jede einzelne kleine Hänselei oder jenes andere missglückte Erlebnis bis ins Detail erinnern würden, würden wir nicht nur höchst depressiv, sondern schlussendlich einfach nur noch wahnsinnig werden.  

Zudem kommt es, dass die Menschen welche von diesen „Luxusprobleme“ à la: „ Das blöde W-LAN funktioniert mal wieder nicht, oder meine Bestellung von Amazon ist trotz Amazon Prime immer noch nicht angekommen bis hin zu – ich weiß nicht was ich heute anziehen soll“  betroffen sind oftmals diejenigen sind, welche im 21.Jahrhundert, in einer modernen und dadurch oftmals völlig übersättigten westlichen Welt leben. 

Denn ein sogenanntes „Luxusproblem“ zu haben liegt zweierlei Tatsachen zugrunde: 

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  1. Bedeutet es, dass man aufgrund einer viel zu großen Auswahl verschiedenster Optionen damit überfordert ist die jeweils möglichst beste aus dieser Vielzahl von Optionen ausfindig zu machen – und
  2. Bedeutet es, dass diese „Überforderung“ beziehungsweise dieses angebliche „Problem“ überhaupt kein Problem im diesem Sinne ist. 

Wirkliche Probleme, gravierende Probleme, über die man sich Sorgen machen sollte oder welche einen Stress bereiten sollten sind jene bei denen es um eine existenzielle Bedrohung eines Menschen(leben) geht. Sei es aufgrund einer lebensbedrohlichen Erkrankung, oder einer, welche den Alltag dieser Person soweit einschränkt, dass der Betroffene seinen alltäglichen Pflichten nicht mehr richtig oder überhaupt nicht mehr nachgehen kann. Oder aufgrund finanzieller Sorgen, sowie auch psychischen Problemen etc…

Luxusprobleme sind hingegen eher ein typischer Indikator dafür, dass es der jeweiligen Person ziemlich gut zu gehen scheint. Denn wenn dem nicht so wäre, hätte diese betroffene Person aufgrund anderer – wirklich gravierender Probleme- überhaupt keine Zeit dafür sich um solche Nichtigkeiten Gedanken zu machen, geschweige denn sich über solche aufzuregen.  

Dementsprechend sind Luxusprobleme eher hausgemacht beziehungsweise ein perfektes Indiz dafür, wie hoch unsere Ansprüche im Laufe der Zeit bis einschließlich jetzt geworden sind.

Wenn du dich zum Beispiel das nächste Mal darüber aufregen solltest, wie eingespannt du aufgrund deiner Arbeit, deiner Familie oder deines Studiums oder der Schule etc. bist, dann bedenke dabei, wie viele Menschen auf der Welt alles dafür tun würden auch nur die Möglichkeit dazu zu bekommen, um überhaupt zur Schule gehen, geschweige denn studieren zu dürfen/ können. 

Wie viele unzählige Menschen bereit dafür sind alles in ihrer machtstehende dafür zu geben ein halbwegs gesichertes und menschenwürdiges Einkommen zu erhalten, was ihnen ihre Existenz und oftmals auch die ihrer Familie sichern würde. 

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Oder wie viele Menschen alleine leben/alleine sind und alles dafür tun würden, um eine eigene Familie oder einen richtigen Freundeskreis zu haben. 

Versteh mich jetzt bitte nicht falsch. Es ist völlig menschlich und somit an sich überhaupt nicht verwerflich auch mal Dampf abzulassen. Dampf abzulassen bzw. seinen Emotionen freien Lauf zu lassen ist mehr als befreiend, weshalb es auch jeder von uns tut. 

In diesem Kontext der „Luxusprobleme“ geht es jedoch vielmehr darum zu realisieren, wie gut wir es (selbst) eigentlich haben, weil wir uns dessen wie schon zuvor erwähnt oftmals überhaupt nicht bewusst sind.

Insbesondere jene von uns (mir eingeschlossen), welche in dieser modernen westlichen Welt unter mehr als „guten Voraussetzungen“ großgeworden sind neigen unbewusst sehr schnell dazu viele Dinge als selbstverständlich und somit auch durch eine sehr arrogante Sichtweise zu betrachten.

Somit wäre es doch eine sehr gute Übung für alle von uns, welche von diesen sogenannten Luxusproblemen betroffen sind, zu versuchen sich folgende Denkweise für die Zukunft anzueignen:

  • Bei unseren sogenannten „Luxusprobleme“ handelt es sich weniger um wirkliche Probleme in dem Sinne sind, sondern anstelle dessen eher um einen riesen Privileg.

Zur Schule und studieren zu können, sowie auch einen festen Arbeitsplatz zu haben ist ein Privileg. Abends in ein warmes und gemütliches „nach Hause“ kommen zu können ist ein Privileg. Sich jederzeit und was man will auf Amazon oder XY kaufen zu können, sowie auch an einer Supermarktkasse anstehen zu „müssen“ ist ein Privileg! 

Sei für deine Privilegien also dankbar, indem du dich ihrer bewusst wirst und sie somit alle nacheinander wertzuschätzen lernst. 

Insbesondere wenn wir unseren Blick auf die momentanen Auswirkungen von Corona richten, so wird uns doch nur noch umso mehr bewusst, wie unbedeutend und vor allem auch fast schon peinlich unsere vorherigen Luxusprobleme gewesen sind- oder nicht? 

Auf einmal sind die ganzen „Probleme“ à la: „meine Nachbarn trennen ihren Müll nicht richtig bis hin zu der Friseur hat meine Haare zu kurz geschnitten“ so unbedeutend, weil es jetzt um Beschlüsse geht, welche unsere grundlegendsten Bedürfnisse, wie „Wann, wohin und wie lange darf ich mich noch draußen aufhalten, bis hin zu momentan ist es nicht einmal mehr möglich in die Schule gehen zu können, geschweige denn in einem Restaurant sitzen, oder im Fitnessstudio trainieren zu können“ geht. 

Höchstwahrscheinlich wird die Pandemie einen wesentlichen Einfluss auf unsere Einstellung gegenüber (Luxus-)Problemen haben. Aufgrund unserer Erfahrungen, die wir durch die Auswirkungen, welche eine solche Pandemie mit sich bringen kann gemacht haben, werden wir in Zukunft ganz anders über diese denken. Diejenigen unter uns die zuvor wegen jeder Kleinigkeit „durchgedreht“ sind werden durch leer gekaufte Supermarktregale, eine mehr als angeschlagene Wirtschaft sowie auch durch das Corona bedingte (massen) sterben realisieren was wirkliche Probleme sind. [1]

Doch was passiert nach Corona? 

Werden wir (wie zuvor am Anfang meines Textes erläutert) auch dieses Mal mit voranschreiten der Zeit und den Übergang in eine halbwegs „normale“ Normalität die ganzen Verzichte, sowie auch die anderweitigen Auswirkungen, welche die Pandemie mit sich gebracht hat wieder verdrängen und vergessen? 

NEIN!

Durch Corona werden wir realisieren, was es bedeutet, wenn es „nichts mehr gibt“ beziehungsweise wenn die einfachsten und damit sind die grundlegendsten Versorgungsmittel, wie Toilettenpapier, oder Nudeln gemeint, auf einmal zu einem raren und damit fast schon hochgehandelten Produkt werden. 

Wir werden ein immer größeres Verständnis für die zuvor noch als völlig normal, fast schon unwichtig abgestempelten Güter, wie Lebensmittel entwickeln. Das bedeutet wir werden diese in Zukunft immer mehr wertschätzen

Aber auch unsere zuvor als völlig normal betrachteten Grundrechte, wie das Recht wann und wie lange wir wollen spazieren zu gehen, oder sich mit mehreren Menschen gleichzeitig zu treffen werden nicht mehr als völlig selbstverständlich betrachtet werden. 

Ebenso wird es auch mit Krankenhäusern, Schulen, den Universitäten, der Politik und der Gastronomie sein. Wir werden mehr Sensibilität insbesondere im Hinblick auf die Menschen, welche hinter diesen Berufen stehen entwickeln.   

Und eines sollten wir nicht vergessen- Corona hat überall, auf der ganzen Welt „an sich“ die gleichen Auswirkungen im Sinne von grundlegenden Lebenseinschränkungen, sowie auch den Behandlungsmaßnahmen und den Auswirkungen, welche dieser Virus auf den menschlichen Organismus verursacht, jedoch in einigen Gebieten in einem ganz unterschiedlichen Ausmaße verursacht. 

Deswegen sollte das mindeste, was wirklich jeder von uns tun kann und auch unbedingt tun sollte sein, dass wir unsere Menschlichkeit und Solidarität bewahren, indem wir Rücksicht auf andere Menschen nehmen. Und das bedeutet unter den derzeitigen Umständen- zu Hause zu bleiben, nur rauszugehen wenn es nötig ist und dann auch nur unter den nötigen Sicherheitsvorkehrungen (dh. Masken aufsetzen) und uns ansonsten im allgemeinen so gut es geht von anderen Menschen fernzuhalten. 

Quellen

[1] https://www.healthyhabits.de/luxusprobleme/

Isabel Valentin

Stress und Leistungsdruck sind der oftmals überambitionierten und jungen Berlinerin Isabel Valentin kein Fremdwort. In dem dynamischen Hauptstadtleben hat sie schnell realisiert, wie wichtig eine ausgeglichene Balance zwischen Alltagsstress und Selbstfürsorge ist, weshalb sie sich im Laufe der Zeit zu einer wahren Calm Down Expertin entwickelt hat.

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