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Wie ist das „high“ von CBD? Wird man von CBD high/berauscht?

CBD hat keine psychoaktive Wirkung und mildert die berauschende Wirkung des THC ab. So ist es durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt und so kennen wir es. Allerdings hat nun eine Studie gezeigt, dass das so nicht stimmt. Muss jetzt alles revidiert werden, was wir über CBD kennen?

Was bedeutet psychoaktiv?

Eine Substanz ist immer dann psychoaktiv wirksam, wenn sie die Gehirnfunktionen beeinflusst. Dabei kann sie eine Wirkung haben auf: 

CBD und THC können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und an den Rezeptoren im zentralen Nervensystem eine Reaktion veranlassen. Über das Endocannabinoidsystem (ECS) regulieren sie dort beispielsweise Körperfunktionen und Empfindungen. Das definiert CBD und THC als psychoaktive Substanzen. Im Falle von CBD bedeutet das aber nicht gleichzeitig, dass es einen Rausch erzeugt. 

Das „High“ von THC kommt dadurch zustande, dass THC an CB1-Rezeptoren im Gehirn bindet und diese stimuliert. Dabei ahmt es das “Molekül der Glückseligkeit” nach, ein Endocannabinoid bzw. Neurotransmitter. CBD scheint das nicht zu tun [3; S2]. Vielmehr gilt CBD als Gegenspieler der CB1-Rezeptoren und bindet eher an CB2-Rezeptoren in der Peripherie des Körpers. Aufgrund von Studienergebnissen wird aber vermutet, dass CBD die THC-Rezeptoren so verändern kann, dass es einen Einfluss auf die THC-Wirkung haben kann. 

Dass CBD die psychoaktive Wirkung des THC generell abschwächt, ist erst einmal so nicht richtig [1]. 

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Die Studie zur berauschenden Wirkung von CBD

Die Studie des australischen Forscherteams hat untersucht, wie CBD alleine und in Kombination mit THC wirkt. Dazu haben 36 Probanden vaporisiert und zwar: 

  • wirkstofffreies Placebo
  • THC alleine
  • CBD alleine
  • eine Mischung aus THC und CBD. 

Die CBD-Dosis variierte jeweils zwischen 4 und 400 mg [S1]. 

Das Ergebnis: CBD wirkt in hoher Dosis berauschend

Anders als erwartet hat die Studie gezeigt, dass CBD in hoher Dosis durchaus einen Rauschzustand erzeugen kann. Wenn die Wirkung auch schwächer als bei THC war, so war sie dennoch eindeutig. Die Probanden berichteten von:

  • Dissoziationen
  • einer Entfremdung von der eigenen Person (Depersonalisation)
  • einem Gefühl von unwirklicher Umgebung (Derealisierung)
  • einer Veränderung der inneren und äußeren Wahrnehmung. 

Eine Mischung aus THC und niedrig dosiertem CBD wirkt stärker psychoaktiv, als THC alleine. Probanden, mit wenig Konsumerfahrung spürten den Effekt stärker, als diejenigen, die regelmäßig konsumieren. Dagegen hat eine hohe Dosis CBD die THC-Wirkung deutlich abgeschwächt. CBD wirkt damit in Kombination mit THC in zwei Phasen: 

  • CBD in niedriger Dosierung verstärkt die Wirkung von THC
  • CBD in hoher Dosierung schwächt die THC-Wirkung ab [1].

Ob CBD die psychoaktive Wirkung von THC abschwächt, scheint also von der CBD- im Verhältnis zur THC-Dosis abhängen.

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Wie ist das Ergebnis erklärbar? 

Nach einer Studie der Universität von São Paulo wirkt CBD über die Aktivierung von Adenosin-Rezeptoren angstlösend [S3]. Diese Rezeptoren regulieren auch:

  • die Herz-Kreislauf-Funktionen
  • den Blutfluss im Herz
  • dessen Sauerstoffverbrauch
  • den Dopamin-Spiegel und
  • den Glutamat-Spiegel im Gehirn. 

Dopamin ist ein Glückshormon, wirkt erregend und vermittelt ein Belohnungsgefühl. Glutamat ist zuständig für:  

  • die Vermittlung von Sinneswahrnehmungen,
  • die Ausführung von Bewegungen 
  • höhere Gehirnfunktionen.

CBD kann beispielsweise gegen Erkrankungen wie posttraumatisches Belastungssyndrom PTBS [S4] und Schizophrenie [S5] wirken. Dazu kommt der Entourage Effekt, der für ein synergistisches Zusammenspiel aller Cannabis-Pflanzenstoffe sorgt. Das CBD senkt dabei die durch THC ausgelösten Angst- und Stressgefühle im Sinne des Endocannabinoidsystems, das für einen Ausgleich aller Disharmonien im Körper zuständig ist. 

In der Studie nahmen die Patienten die “Rauschwirkung” des CBDs besonders stark wahr, die keine Erfahrung mit Cannabis hatten. Konsumerfahrene spürten den Effekt weniger deutlich. Ob CBD im klassischen Sinne high macht, muss noch durch weitere Studien am Menschen untersucht werden. Die Datenlage spricht aber bisher eher dagegen. Allerdings hat es aber durchaus Auswirkungen auf die Psyche [3].

Was bedeutet das für die Praxis?

Übersetzt man die Daten in die Praxis, ergibt sich folgendes: Patienten, noch keine Erfahrung mit Cannabis haben, sollten Produkte mit einem höheren Anteil an CBD enthalten. 

Die im freien Handel erhältlichen CBD-Produkte haben generell einen THC-Gehalt unter 0,2%. Hier besteht weiterhin keine Gefahr eines Rausches. Die Einnahme von Cannabisprodukte im medizinischen Bereich, deren THC deutlich höher liegen kann, sollte immer von einem Arzt überwacht werden.

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Quellen:

[1] CBD kann die Wirkung von THC verstärken, 06.03.2019 in Drugcom, abgerufen am 13.04.2020 von https://www.drugcom.de/news/cbd-kann-die-wirkung-von-thc-verstaerken/

[2] Dr. Hutterer, Christine, CBD – sowohl psychoaktiv als auch berauschend?, 08.11.2019 in leafly, abgerufen am 14.04.2020 von https://www.leafly.de/cbd-sowohl-psychoaktiv-als-auch-berauschend/

[3] Ist Cannabidiol (CBD) wirklich nicht psychoaktiv?, 10.01.2018 in Royalqueenseeds: Blog, abgerufen am 14.04.2020 von https://www.royalqueenseeds.de/blog-ist-cannabidiol-cbd-wirklich-nicht-psychoaktiv-n741

Relevante Studien:

[S1] Solowij, Nadja et. al., A randomised controlled trial of vaporised Δ9-tetrahydrocannabinol and cannabidiol alone and in combination in frequent and infrequent cannabis users: acute intoxication effects, 19.01.2019 in European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience volume 269, 17–35(2019), abgerufen am 13.04.2020 von https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00406-019-00978-2

[S2] Pertwee, R.G., The diverse CB1 and CB2 receptor pharmacology of three plant cannabinoids: Δ9-tetrahydrocannabinol, cannabidiol and Δ9-tetrahydrocannabivarin, Januar 2008 in Br J Pharmacol.; 153(2): 199–215, abgerufen am 14.04.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2219532/

[S3] Gomes, FV et. al., The anxiolytic-like effects of cannabidiol injected into the bed nucleus of the stria terminalis are mediated by 5-HT1A receptors, 02.2011 in Psychopharmacology (Berl).;213(2-3):465-73, abgerufen am 14.04.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20945065.

[S4] Stern, CAJ et. al., Cannabidiol disrupts the consolidation of specific and generalized fear memories via dorsal hippocampus CB1 and CB2 receptors, 10/2017 in Neuropharmacology.;125:220-230, abgerufen am 14.04.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28754373.

[S5] Bassir Nia, Anahita, Cannabidiol as an Adjunctive Treatment for Schizophrenia, 15.04.2019 in Psychiatric Times, Vol. 36, abgerufen am 14.04.2020 von https://www.psychiatrictimes.com/schizophrenia/cannabidiol-adjunctive-treatment-schizophrenia

CBD Zeitgeist Team

Wir sind das CBD Zeitgeist Team - Wir sind CBD Enthusiasten, die regelmäßig die USA besuchen und vom CBD-Hype angesteckt wurden. Wir möchten Licht in das aktuelle Dunkel bringen und Deutschland wertvolles Wissen rund um das Cannabidiol bieten. Wir bieten Dir alle Informationen aus verschiedensten Bereichen, die du für dich und deine Umwelt benötigst und beweisen dir, was du alles mit CBD anstellen kannst.

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