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Trennungsschmerz

Was ist eigentlich das Schlimmste an einer Trennung? Ist es der Moment des Verlassen Werdens oder die Zeit danach? Und wie kann es überhaupt möglich sein, dass ein emotionaler Umstand solche physischen Leiden mit sich bringt und diese gefühlt nie wieder verschwinden wollen? So ziemlich jeder von uns ist in seinem Leben schon mindestens einmal den Moment einer Trennung begegnet. Unabhängig davon, ob es die Scheidung der eigenen Eltern war und der Vater die Familie verlassen hat, ein geliebter Mensch von uns gegangen ist, oder der Partner sich von einem getrennt hat – der Schmerz fühlt sich fast immer gleich an, als ob einem „der Boden unter den Füßen weggerissen worden wäre“.

Man hat einen richtigen Tiefpunkt in seinem Leben erreicht und stellt sich die Frage, wie man nur jemals wieder dazu in der Lage sein soll, diesen unglaublich tiefsitzenden Schmerz zu überwinden. 

Wie konnte es nur soweit kommen? 

Oftmals (stereotypisch) verläuft es wie folgt: Zwei Menschen finden zu einander und verlieben sich, sie beschließen daraufhin zusammenzuziehen, indem man eventuell beschließt ein gemeinsames Haus zu kaufen, eine Familie zu gründen und nebenbei noch irgendwie Karriere zu machen. Doch was passiert unterschwellig währenddessen? 

Die Verpflichtungen nehmen konstant immer weiter zu (spätestens, wenn Kinder im Spiel sind) und die Zeit für die eigenen Bedürfnisse wird immer geringer, bis sie im schlimmsten Fall überhaupt nicht mehr vorhanden ist. Das Resultat dessen ist, dass einer der beiden es irgendwann nicht mehr mitmachen kann /- will und diese „Situation“ verlässt. Doch das passiert nicht unmittelbar. Oftmals ist es vielmehr ein Prozess, welcher sich bei einem der beiden Partner unterschwellig bemerkbar macht, sodass dieser sich innerlich immer mehr aus der Beziehung „herauszieht“. [1]

Das Problem hierbei ist wie schon zuvor erwähnt, dass dieser gesamte Prozess unbewusst und damit auch entsprechend zunächst einmal unbemerkt erfolgt. Das nächste was dann oftmals passiert ist, dass sie der Betroffene eine „Affäre“ hinzuzieht um der Situation zuhause/ dem Alltag zunächst zu entfliehen. 

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Spätestens, wenn diese jedoch auffliegt ist es vorbei, weil es nach einem so gravierenden Vertrauensbruch für den anderen Partner oftmals sehr schwer ist, wieder zum bekannten zurückzukehren und dem Vertrauensbrecher zu verzeihen. 

Das Paar beschließt sich zu trennen und einer der beiden zieht daraufhin aus. 

Alles weitere, was darauf folgt hängt jetzt ganz individuell von den Betroffenen und deren persönlichen „Gemüt“ ab. Beziehungsweise davon ab, wie die Einzelnen mit der Verwundung jeweils umgehen.

An sich stellt eine Beziehung geschweige denn eine Ehe immer ein enormes Risiko für jeweils beide Personen dar. So eine Bindung, ein glückliches Leben miteinander- für immer zu führen ist ein sehr großer, wenn nicht für viele sogar, ein sehr utopisch wirkender Anspruch.  

Aufgrund dessen ist es auch nicht selten, dass die zu Anfangs sehr große Lust, sowie auch der gegenseitige Respekt und das große Interesse an dem jeweils anderen mit der Zeit immer weiter abnimmt. Und was man auch niemals außer Acht lassen sollte sind die äußeren Umstände, welche auch einen enormen Einfluss auf das Zusammenleben zweier Menschen haben. (zB. die finanzielle Unabhängigkeit, Familienplanung, Karriere, Rollenverteilung…). 

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Wieso tut es so unglaublich weh? 

Schon im Kindesalter werden wir damit vertraut gemacht, dass es immer mit einem sehr großen Schmerz verbunden ist, wenn man uns etwas „wegnimmt“ (zB. unser Lieblingsstofftier). [1] Nüchtern betrachtet ist daran auch nichts außergewöhnlich oder „schlimm“. 

Jedoch geht es bei einer Trennung zwischen zwei Personen nicht nur darum, dass dem einen etwas „weggenommen“ wurde, sondern eben auch zu einer sehr großen Kränkung, welche der Verlassene der beiden Betroffenen empfindet. Eine Trennung ist (insbesondere bei einer Beziehung, welche über einen längeren Zeitraum anhielt) für beide nicht einfach. 

Jedoch ist es „bekannt“, dass es derjenige, welcher von beiden den anderen verlässt oftmals um einiges leichter hat mit der Trennung umzugehen, als derjenige, der verlassen wird. 

Dieser sieht sich nämlich mit Fragen wie: „Bin ich überhaupt liebenswert? Oder werde ich jemals wieder jemanden finden, der mich überhaupt haben will? Und wenn ja wird dieser mich doch wahrscheinlich eh wieder verlassen, genauso wie es der letzte auch getan hat oder etwa nicht?“ konfrontiert. 

Dementsprechend kommen hier sehr starke Gefühle bei dem Betroffenen hoch. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem selbst verletzenden Verhalten, bei dem Verlassenen kommen, sowie auch durch die Empörung gegenüber des Verhalten des anderen zu einer Bandbreite an Vorwürfen und Hasstiraden kommen. 

Auch wenn beide „Parteien“ sich beschließen zu trennen ist es meist eine der beiden von dem die Initiative zuerst ergriffen wurde. [1] Der andere ist dann lediglich wieder der passive der entsprechend auf den ersten Schritt des anderen reagiert. 

Wird es durch Untreue einfacher? 

Jetzt hat vielleicht der ein oder andere den Gedanken, dass wenn einer der beiden Untreu wird und man denjenigen „hassen“ kann, dass es dadurch einfacher wäre über den Trennungsschmerz hinwegzukommen. Doch dem ist leider nicht so. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Untreue führt oftmals zu einer sehr großen Kränkung bei dem, dem sich der andere gegenüber untreu verhalten hat. Wenn dein Partner beispielsweise eine Affaire gehabt hat, dann fühlst du dich als „betrogener“ gegenüber der 3. Person zurückgesetzt. [1]

Dieser „Effekt“ tritt selbst sogar ein, wenn der Betrogene zuvor selbst schon sehr unzufrieden in der Beziehung gewesen ist und eventuell sogar ebenfalls mit dem Gedanken an eine Trennung gespielt hat. Trotzdem misst man dem anderen gegenüber immer eine große Bedeutung bei. [1]

Wenn dieser sich jedoch eine andere Person sucht, dann führt das bei einem selber zu einer großen Wertminderung. 

Sypmtome einer Trennungskrise

Die „Vermeidungstaktik“

Oftmals spüren beide Partner schon relativ früh, wenn die jeweils eigenen Bedürfnisse innerhalb der Beziehung nicht mehr wirklich erfüllt werden. Wenn jetzt wenigstens einer der beiden auf den anderen zugehen würde und entsprechend das Gespräch mit dem anderen suchen würde, könnte man durchaus noch zu einer gemeinsamen Lösung finden. 

Das Problem ist jedoch, dass genau das eben die meisten von uns nie tun. Stattdessen vermeiden sie das Gespräch ganz bewusst und warten so lange ab, bis es eben zu spät ist. 

Erste Anzeichen ignorieren

Leider ist es bei vielen Beziehungen auch so, dass mindestens einer der Partner seine eigenen Gefühle nicht mehr so wirklich wahrnimmt. Der Betroffene blendet dann daraufhin seine eigenen Probleme in der Beziehung aus und sagt sowohl sich selbst, sowie auch seinem Partner immer wieder nur, dass alles in Ordnung sei. Und auf einmal lernt dieser jemanden kennen und bemerkt, dass ihn die andere Person wesentlich mehr anspricht und somit auch mehr anzieht, als seine derzeitige Beziehung.

Junge Paare

Diese Menschen sind oftmals schon in einem sehr jungen alter zusammengekommen, sodass sie schon sehr früh eine sehr enge Beziehung zueinander aufgebaut haben. Sie sind fast einander gleich und teilen somit entsprechend alles miteinander. Wenn jetzt jedoch einer der beiden feststellt, dass er unzufrieden ist kann er nicht mit dem anderen darüber reden, weil dieser das nicht wirklich nachvollziehen könnte. Die Beziehung endet dann für den anderen tatsächlich, wie aus heiterem Himmel. 

Nach der Trennung

Das wichtigste nach einer Trennung ist es, dass du deine Gefühle zulässt und sie unter keinen Umständen unterdrückst. Du musst – egal wie schwer es dir auch fallen wird, diese negativen Gefühle durch eine für dich angemessenen Form zum Ausdruck bringen und sie dementsprechend zulassen und ihnen den Raum geben, den sie benötigen. Wenn du wütend bist, dann sei wütend! Wenn du traurig bist dann sei traurig und weine auch ruhig, wenn dir danach ist. Das ist keinesfalls ein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil ist es eine Art selbst Fürsorge, weil du dir erlaubst in der Zeit, in dem Moment „Mensch“ zu sein und zu heilen. 

Natürlich darfst du deinem Partner gegenüber nicht gewalttätig werden, aber du kannst ihm durchaus deutlich machen, was du in dem Moment für einen Schmerz empfindest. [1]

Zudem kann es sich auch als sehr hilfreich erweisen, (nachdem du dich etwas mit der Situation „angefreundet“ hast und wieder einen klaren Kopf hast), ein Gespräch mit deinem Expartner zu suchen. Das kann sich zwar als eine etwas unangenehme und auch schmerzhafte Situation, aber zugleich auch als sehr befreiend herausstellen. Den meisten Experten zufolge sollte spätestens danach auch der Schmerz allmählich nachlassen. 

Einen neuen für den alten als Ersatz

Solange du deine zurückliegende Trennung noch nicht ausreichend emotional verarbeitet hast, solltest du dich keinesfalls in eine neue Herausforderung stürzen. Zum einen belastest du damit deine neu Beziehung mit Problemen, die du noch aus deiner alten Beziehung mitschleppst und zum anderen wäre es auch einfach der anderen Person gegenüber nicht fair. 

Fazit- 

Wer das nach einer Trennung berücksichtigt und wem das entsprechend gut gelingt, wird es nach der Trennung leichter haben das Emotionale „Chaos“ aufzuarbeiten. 

Zudem ist es sehr wichtig, dass du verstehst, wie du deinen Schmerz richtig „einzuordnen“ hast. Er ist zwar vorhanden, weil dein (Ex-) Partner dir wehgetan hat, jedoch hat er dir nicht diese Gefühle implantiert. Je mehr du diesen Schmerz als ein von dir „erzeugten“ Zustand bzw. als die von dir selbst erzeugten Gefühle wahrnimmst, fühlst du dich nicht mehr so, als ob sie dir jemand aufgezwungen hätte. Dementsprechend wirst du auch relativ schnell dazu im Stande sein dieses Gefühl der Machtlosigkeit / Hilflosigkeit zu verarbeiten und es somit auch letztendlich loszuwerden. Das hilft dir, dich von deinem Partner zu lösen und deinen gegenwärtigen Zustand nicht mehr von ihm alleine abhängig zu machen. 

Quellen 

[1] https://www.geo.de/magazine/geo-wissen/19942-rtkl-beziehungsende-wie-sie-eine-trennung-am-besten-verarbeiten

[2] https://www.stern.de/wirtschaft/geld/ratgeber-scheidung/trennungsschmerz–man-muss-seine-leidenspower-nutzen–3422680.html

Isabel Valentin

Stress und Leistungsdruck sind der oftmals überambitionierten und jungen Berlinerin Isabel Valentin kein Fremdwort. In dem dynamischen Hauptstadtleben hat sie schnell realisiert, wie wichtig eine ausgeglichene Balance zwischen Alltagsstress und Selbstfürsorge ist, weshalb sie sich im Laufe der Zeit zu einer wahren Calm Down Expertin entwickelt hat.

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