CBD bei Diabetes
Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der die Insulinproduktion bzw. -verwertung gestört ist. Die Erkrankung geht Hand in Hand mit teils gravierenden Begleiterkrankungen. Neben 13% Diabetikern in Deutschland gibt es Millionen von Menschen, die prädiabetisch sind. Ändern sie nicht ihren Lebensstil, werden sie vermutlich innerhalb der nächsten fünf Jahre an Diabetes erkranken. Ein etablierter, unbehandelter Diabetes ist mit Schäden an Organen verbunden. Im schlimmsten Fall kann er zum Tode führen.
Diabetes – was ist das genau?
Der Zucker (Glukose) aus der Nahrung wird normalerweise in die Zellen geschleust. Dort wird er zur Energieproduktion genutzt. Das kann nur mit Hilfe von Insulin geschehen, denn es sorgt dafür, dass die Glukose in die Zellen gelangt. Über die Bindung an einen Rezeptor öffnet es quasi die Zellen für die Glukoseaufnahme. Fehlt es an Insulin, sammelt sich der Zucker im Blut an. Gleichzeitig können die Organe nicht ausreichend mit Energie versorgt werden.
Die Folgen eines schlecht eingestellten Diabetes
Dass der Blutzuckerspiegel erhöht ist, merkst Du eine ganze Weile nicht. Deswegen kann sich ein Diabetes schleichend über Jahre hinweg entwickeln. Währenddessen kann er aber schon die Blutgefäße, Nerven und Organe schädigen. Wird nicht rechtzeitig medikamentös gegengesteuert, können sich auf Dauer:
- Bluthochdruck
- Durchblutungsstörungen
- Netzhautschäden
- Nervenentzündungen und Nervenstörungen
entwickeln [1]. Im schlimmsten Falle entstehen bleibende Schäden, wie:
- Sehverlust
- Verlust von Körperteilen durch Amputation
- Nierenschäden
- Herzschäden, ein Herzinfarkt
- ein Schlaganfall [1;3]
Medikamente gegen Diabetes
Es gibt verschiedene Medikamente, mit denen Diabetes behandelt werden kann. Da die Krankheit eine so aggressive Auswirkung auf den Organismus hat, geht es leider nicht ohne Therapie. Die Medikamente können aber unangenehme Nebenwirkungen haben, wie:
- Übelkeit
- Magenkrämpfe
- Schwindel.
CBD dagegen kommt in der Regel ganz ohne Nebenwirkungen aus. Die Frage ist: Hilft das Cannabinoid gegen die Erkrankung?
Maßnahmen gegen Diabetes
Zunächst einmal kannst Du ganz viel selbst zur Besserung Deines Diabetes beitragen. Ein ausgewogener Lebensstil kann nämlich die Insulinwirkung verbessern. Ganz wichtig dabei sind:
CBD bei Typ-1-Diabetes
Beim Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, die meist in jungen Jahren entsteht. Hier hat das Immunsystem die Insulin-bildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Ursache ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Da CBD effektiv gegen Entzündungen angeht, könnte die rechtzeitige CBD-Einnahme die Insulinproduktion wiederherstellen.
CBD bei Typ-2-Diabetes
Je nach Ursache, kann auch PatientInnen mit Typ-2-Diabetes CBD zugutekommen. Liegt die Ursache der Erkrankung in Durchblutungsstörungen und Entzündungen im Gefäßsystem, hilft dessen antientzündliche Wirkung. Ist der Diabetes durch übermäßigen Konsum von Zucker, Fettleibigkeit und Übergewicht entstanden? Dann kann CBD den Stoffwechsel und die Verdauung ankurbeln und das Gewicht reduzieren. Aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaft verhindert CBD darüber hinaus das Absterben von (insulinproduzierenden) Zellen. Forscher vermuten darüber hinaus, dass die stark entzündungshemmende Wirkung des CBDs gegen die Insulinresistenz der Zellen angehen könnte.
Leider gibt es bisher kaum Studien, die eine direkte Wirkung von CBD gegen Diabetes beweist. Die wenigen verfügbaren wurden zumeist an Tieren durchgeführt: Sie sind nicht 1:1 auf den Menschen übertragbar. Eine Studie an Mäusen zeigte aber, dass CBD deren Zuckerkrankheit reduzieren konnte [S1]. Eins weiss man bisher sicher: In fast jedem Teil des menschlichen Körpers sind CBD Rezeptoren zu finden. Interessanterweise trifft das auch die Bauchspeicheldrüse zu. Insbesondere die CB1-Rezeptoren scheinen auch an der Insulinproduktion beteiligt zu sein. Über sie könnten Cannabidoide zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels beitragen [4].
Wenn auch nicht eindeutig ist, ob CBD den Diabetes verbessern kann, kann es doch:
- die Begleiterkrankungen des Diabetes lindern/vermeiden.
- als Prophylaxemaßnahme dienen, damit Diabetes gar nicht erst entsteht [3].
CBD gegen die Begleitsymptome/-erkrankungen des Diabetes
Chronische Entzündungen sind ein Grund, warum Diabetes bzw. eine Insulinresistenz überhaupt entsteht. Dass CBD entzündungshemmend wirkt, ist hinreichend bewiesen. Verringert sich das Entzündungsgeschehen, können die Körperfunktionen effizienter vonstattengehen. Nach Expertenmeinung und Ergebnissen verschiedener Studien, trägt die regelmäßige Einnahme von CBD dazu bei:
- die Entzündung der insulinproduzierenden Zellen (Langerhanssche Zellen) zu hemmen
- die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems zu verbessern und den Blutdruck zu stabilisieren
- das Immunsystem zu stärken
- die Nerven zu schützen
- das Zellwachstum und den Zuckerstoffwechsel zu verbessern
- chronische (Kopf-) Schmerzen zu lindern
- Stimmungsschwankungen bis hin zu Ängsten und Depressionen zu vermeiden
- die Verstoffwechslung von Nahrungsmitteln zu beschleunigen
- die Verdauung anzukurbeln und
- eine ungünstige Gewichtszunahme zu verhindern. [1; 3; 4].
Zum Maßnahmenkatalog gegen Diabetes kann die regelmäßige Einnahme von CBD also durchaus dazugezählt werden.
CBD gegen Neuropathien
Nervenschäden oder Gefühlsstörungen treten vorwiegend an den Händen oder Füßen auf. CBD scheint diabetische Neuropathien besser zu behandeln, als die klassische Medizin. Es steigert die Nervenwachstumsfaktoren im Körper und trägt damit zur Linderung von Schmerzen bei. Im Idealfall entstehen Neuropathien gar nicht erst. Auch wirkt CBD als Antioxidans und schützt vor oxidativem Stress. Oxidativer Stress kann Nerven zerstören. Damit könnte CBD auch gegen die Entwicklung von Neuropathien angehen [3, S2].
CBD als Prophylaxemaßnahme
Nach derzeitiger Studienlage hat CBD als Prophylaxemaßnahme zur Verhinderung eines Diabetes bessere Chancen, als zur Behandlung. Prädiabetische Menschen weisen normalerweise einen hohen Nüchterninsulinspiegel und eine hohe Insulinresistenz der Zellen auf. Das bedeutet, dass das Insulin nicht zur Glukoseaufnahme der Zellen verwendet werden kann.
Menschen, die CBD konsumieren, haben einen niedrigeren Nüchterninsulinspiegel und eine niedrige Insulinresistenz. Insulin wird also erst bei Zufuhr von Glukose gebildet und kann seine Wirkung an den Zellen entfalten. Das weist darauf hin, dass CBD die Entwicklung eines Diabetes verhindern könnte.
Anwendung von CBD
Die Dosierung von CBD richtet sich nach dem Fortschritt der Erkrankung und der Art der Begleitsymptome. Wie auch die Menge von Insulin muss die von CBD individuell angepasst werden. Auf gar keinen Fall kann CBD das Insulin ersetzen. Wenn Du an einer begleitenden Therapie mit CBD interessiert bist, sprich mit Deinem Diabetologen darüber. Er kann Dir sagen, ob und in welcher Dosierung eine CBD-Einnahme sinnvoll wäre.
Quellen:
[1] Hilft CBD bei Diabetes? Erfahrungen und Studien, CBD360, abgerufen am 07.04.2020 von https://cbd360.de/anwendungsgebiete/diabetes/
[2] Diabetes mellitus Typ 2, 28.02.2017 in Diabetes Ratgeber, abgerufen am 07.04.2020 von https://www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes-Typ-2
[3] Schneider, Mark, CBD Gegen Diabetes: Vorteile, Studien & Anwendung, 20.08.2019 in Kräuterpraxis, abgerufen am 08.04.2020 von https://kraeuterpraxis.de/blog/cbd-gegen-diabetes-vorteile-studien-anwendung/
[4] Ortner, Katharina, CBD bei Diabetes: Informationen und Studien, 17.01.2020 in CBD vital, abgerufen am 08.04.2020 von https://www.cbd-vital.de/magazin/schmerzen-krankheiten/cbd-bei-diabetes-informationen-und-studien
[5] Diabetes, 2019 in Cannatrust: in Krankheiten, abgerufen am 08.04.2020 von https://cannatrust.eu/wiki/cbd-bei-diabetes/
Relevante Studien:
[S1] Di Marzo, V., The endocannabinoid system in obesity and type 2 diabetes, 18.06.2008 in Springer, Diabetologia volume 51, Article number: 1356 (2008), abgerufen am 08.04.2020 von https://link.springer.com/article/10.1007/s00125-008-1048-2
[S2] Rajesh, M. et. al., Cannabidiol attenuates cardiac dysfunction, oxidative stress, fibrosis, and inflammatory and cell death signaling pathways in diabetic cardiomyopathy, 14.12.2010 in J Am Coll Cardiol.;56(25):2115-25, abgerufen am 08.04.2020 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21144973