CBD-Zeitgeist

Warum man nicht immer gleich zu Pharmaprodukten greifen sollte

Fast jeder hat eine Erste-Hilfe-Apotheke mit den gängigen pharmazeutischen Mitteln zuhause. Meist sind dort chemisch-synthetische Schmerzmittel, Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden und Erkältung zu finden, die im Notfall schnell und wirksam helfen sollen. Weniger häufig sind dort pflanzliche Mittel zu finden. Warum ist das so? Wir erklären Dir hier, warum man nicht immer gleich zu Pharmaprodukten greifen sollte.

Die Natur von Pharmaprodukten   

Du nimmst ein Arzneimittel ein, damit es Deine Beschwerden lindert und im besten Falle Deine Erkrankung heilt. Die Natur von chemisch synthetischen Arzneimittel ist, daß sie einen oder wenige Stoffe enthalten, die spezifisch auf einen Zielbereich im Organismus einwirken sollen. Der Dosis-Wirkung-Effekt ist genau beschrieben und zuvor in klinischen Studien mit ganz bestimmten Zielgruppen erforscht worden. Im Prinzip ist all das, was das Medikament bewirken soll, also schon hundertfach untersucht und biochemisch genauestens entschlüsselt worden – theoretisch! So kannst Du Dich anhand des Beipackzettels über eventuelle Neben- und Wechselwirkungen, Einnahmeempfehlungen, Überdosierung und die für Deine Altersgruppe optimale Dosierung informieren.  

Theoretisch deshalb, weil jeder Organismus einzigartig in Gewicht, Fettanteil, Fitness, Geschlecht, genetischer Veranlagung, Lebensumständen u.v.m. und damit in der Verstoffwechselung von Stoffen ist. So kann es individuell zu Nebenwirkungen (wie beispielsweise Leberschäden), Langzeiteffekten sowie zu unerwarteten Wirkungen kommen, die eben nicht immer vorhersehbar sind. Im besten Falle sind dies positive Effekte, wie der Anti-Akne-Effekt bei Antibabypillen oder das Wimpernwachstum bei Augentropfen gegen Glaukom. Im schlimmsten Falle treten unerwünschte Wirkungen auf wie bei dem als risikoarm geltenden Arzneimittel Contergan, bei dem es 11 Jahre dauerte bis ein Zusammenhang zwischen Missbildungen von Nachkommen und dem Wirkstoff hergestellt und das Arzneimittel vom Markt genommen wurde. Zwar sind inzwischen Tierversuche zur Überprüfung der Sicherheit eines Arzneimittels Pflicht, bevor das Medikament auf den Markt kommt. Letztendlich entscheidet aber das Nutzen-Risiko-Verhältnis über die Zulassung eines Medikamentes, wo die Masse über das Individuum siegt. 

Nimmst Du dazu noch mehrere Arzneimittel ein, kommen mehrere Variablen hinzu, es kann zu Wechselwirkungen der einzelnen Mittel kommen, was, ohne fachmännische Begleitung, u. U. ein ziemliches Chaos in Deinem Körper anrichten kann. 

Die Natur von pflanzlichen Mitteln

Pflanzliche Mittel bestehen meist aus Heilpflanzen, die häufig schon seit Jahrhunderten genutzt und deren Wirkung tradiert wurden. Sie dürfen als Arzneimittel bezeichnet werden, wenn der Hersteller beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) “die traditionelle medizinische Anerkennung und Anwendung” nachweisen kann. 

Im Vergleich zu chemisch synthetischen Arzneimitteln können pflanzliche Mittel von unserem Organismus besser verstoffwechselt werden. Sie liefern eine Fülle von Vital- und pharmakologisch wirksamen Stoffen, die meist aus Pflanzenteilen oder Extrakten ganzer Pflanzen stammen. Dazu gehören beispielsweise Stoffe, wie ätherische Öle, die den Pflanzen ihre spezifische Farbe und den Duft verleihen und im menschlichen Organismus z.B. antibakteriell wirken können. Alle Pflanzenstoffe einer Pflanze können sich gegenseitig verstärken, beeinflussen, verändern oder ergänzen. Entsprechend vielfältig ist ihr Spektrum an Wirkungen, die zudem individuell auch ganz unterschiedlich ausfallen können. Hast Du keine spezielle Unverträglichkeit oder Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe, sind pflanzliche Mittel in aller Regel nebenwirkungsarm (nicht verschreibungspflichtig!) [1; 2]. 

Funktionelle Beschwerden ohne organische Ursache können häufig gut mit pflanzlichen Mitteln behandelt werden. Dazu gehören:

Das Gute ist, sie schaden dem Organismus dabei nicht. Dagegen können synthetische Schmerzmittel beispielsweise auf Dauer die Leber schädigen, Antibiotika die Darmflora [3]. 

Achtung: pflanzliche zusammen mit synthetischen Mitteln

Bei der Kombination von pflanzlichen und synthetischen Mitteln kann es allerdings zu Wechselwirkungen kommen. Manche Pflanzenmittel, wie Ginkgo und Johanniskraut wirken auf die Blutgerinnung oder Leberenzyme ein, so dass die Wirkung synthetischer Medikamente verstärkt oder abgeschwächt werden kann. Daher sollte man im Zweifel immer den behandelnden Arzt zu Rate ziehen. 

Internetangebote

Besonders aufmerksam sollte man bei Angeboten aus dem Internet sein. Bei den Produkten, deren genaue Zusammensetzung nicht ersichtlich ist, ist es ratsam, von einem Kauf abzusehen. Gute Produkte liefern Analysenzertifikate von unabhängigen Laboren mit, machen Rohstoffherkunft und Produktionswege transparent. Ist das nicht der Fall, können die Produkte beispielsweise mit Umweltgiften, Pflanzenschutzmitteln, Schwermetallen, unerwünschten Zusatz- oder chemischen Stoffen und Lösungsmitteln verunreinigt sein. Lediglich Apotheken müssen die Qualität ihrer Produkte verantworten und durch entsprechende Zertifikate nachweisen. 

Die besondere Stellung von CBD

CBD ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der aufgrund seines besonderen medizinischen Nutzens und zugleich guter Verträglichkeit die Wissenschaft beschäftigt. Nur selten wurde bisher ein pflanzlicher Stoff mit so viel Akribie untersucht. Sein Wirkmechanismus über das körpereigenen Endocannabinoidsystem ist in großen Teilen aufgeklärt, viele positive Wirkungen gegen beispielsweise Entzündungen, Stress, Ängste, Schlafstörungen, Schmerzen und Krämpfe durch Studien an Mensch und Tier belegt. 

CBD scheint bei Mensch und Hund gleichermaßen wirksam. Es kann aufgrund seines breiten Wirkpotentials prophylaktisch, therapeutisch und zur Regeneration angewendet werden und den Gebrauch von nebenwirkungsreichen chemisch-synthetischen Arzneimittel reduzieren, mitunter sogar überflüssig machen. Der Erfolg von CBD und anderen Cannabinoiden auf Wohlbefinden und Gesundheit spiegelt sich darin wieder, dass nun auch ein Gesetz zur Legalisierung von Cannabis auf den Weg gebracht wird. Vieles ist bekannt, einiges wird uns noch überraschen. Wir dürfen also gespannt sein, welche Erkenntnisse sich in Bezug auf die Cannabinoide in Zukunft noch ergeben.  

Quellen:

[1] Dr. Räthel, Thomas, Pflanzliche Arzneimittel und ihre möglichen Risiken, 15.12.2016 in Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, abgerufen am 09.11.2021 von https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/arzneimittel/warnungen_verbraucherinformationen/verbraucherinformationen/pflanzliche_arzneimittel.html

[2] Falch, Beatrix, Meier, Beat, Pflanzliche versus synthetische Arzneimittel – ein spannender Vergleich, Ars Medici, 4, 2006, abgerufen am 09.11.2021 von https://www.rosenfluh.ch/media/arsmedici/2006/04/Pflanzliche-versus-synthetische-Arzneimittel-ein-spannender-Vergleich.pdf

[3] Danijela Milosevic, Danijela, Pflanzliche Arzneimittel – wie wirksam sind sie?, 12.03.2021 in Uropia, abgerufen am 09.11.2021 von https://utopia.de/ratgeber/pflanzliche-arzneimittel-wie-wirksam-sind-sie/